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Ein Bildband mit Porträts verletzter US-Soldaten stürmt die Bestsellerlisten. Der frühere Präsident George W. Bush hat sie selbst gemalt. Nun wird er kaum alle 50 000 Verwundeten porträtieren können, die unter seinem Befehl in Irak oder Afghanistan im Einsatz waren, ganz zu schweigen von den 7000 Getöteten. Aber das ist vielleicht auch nicht nötig für den therapeutischen Effekt des Werkes. Der Bildband wird in der Kategorie »Sachbuch« (wahrscheinlich Medizin) geführt. Möglich ist aber auch, ihn in die Abteilung für Geldwirtschaft und Finanzkreisläufe zu sortieren. Denn jeder Porträtierte wird ganz sicher ein Exemplar kaufen, der Erlös kommt Bushs Stiftung zur Integration von Kriegsveteranen zugute und siehe: Die Opfer haben ein zweites Mal ihr Opfer für das Vaterland gebracht. Davon kann sogar die SPD etwas lernen. Alle Hartz-IV-Empfänger werden porträtiert und kaufen dann ihre Bilder - eine unerwartete Investition in den Wahlkampf für soziale Gerechtigkeit wird möglich. uka
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