Fünf Zwerge und ein Fußball

In seinem Geburtsland kennt ihn jeder. Hierzulande ist der tschechisch-jüdische Schriftsteller Karel Poláček nahezu vergessen. Von Ralf Höller

  • Ralf Höller
  • Lesedauer: ca. 11.0 Min.

Fünf Zwerge stehen in einem Garten, aber sie sind größer als Gartenzwerge. Bei genauerem Hinsehen erkennt man fünf Kinder. Eins hat einen Dackel zwischen den Beinen, ein anderes einen Ball am Fuß. Die Kinder sind nicht echt. Sie sind aus Sandstein gehauen, daher sei der Vergleich mit den Zwergen erlaubt. Der Garten dagegen ist echt, auch wenn es sich bei genauerem Hinsehen um eine Mischung aus Grünanlage und Fußgängerzonenbegrenzung handelt, die für das einleitende Wortspiel als Garten herhalten muss. Der, bleiben wir dabei, Garten würde ohne seine Zwerge selbst in einem ostböhmischen Provinznest wie Rychnov nad Kněžnou kaum auffallen. Mit Zwergen ist er der Touristenmagnet. Dahinter steckt natürlich eine Geschichte. Die Geschichte ist echt, nur geht sie leider nicht gut aus.

Die Kinder heißen Petr Bajza, Antonín Bejval, Čeněk Jirsák, Éda Kemlink und Josef Zilvar. Sie haben nie gelebt. Warum setzt man ihnen dann ein Denkmal? Einheimisch...


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