Die Wiege stand in Gera

Warenhäuser sind noch längst nicht Geschichte

Das deutsche Kaufhaus hat seine Wiege im Osten - genauer gesagt in Gera. Hier eröffnete der Kaufmann Oscar Tietz am 1. März 1882 sein »Garn-, Knopf-, Posamentier-, Weiß- und Wollwarengeschäft«. Entgegen damaliger Gepflogenheiten gab es hier ein vielfältiges Warenangebot aus unterschiedlichen Produktgruppen, feste Preise und Kunden konnten auch nicht anschreiben lassen. Was damals supermodern war, wirkt heute altbacken: Die Musik spielt nun in Shopping-Centern mit ihren zahllosen kleinen Spezialgeschäften und zunehmend auch im Onlinehandel. Die großen Kaufhäuser haben heute nur noch einen Anteil von 2,2 Prozent am Einzelhandelsumsatz - in den 1960er Jahren zu den Hochzeiten der innerstädtischen Konsumtempel waren es um die zehn Prozent.

Vor allem im Zuge der vorübergehenden Insolvenz von Karstadt 2009 war viel v...


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