Malik-Verlag ein Spionagenest?

Verfemt und vergessen: Ernst Gottwald Nicolas alias Ernst Ottwalt

  • Wladislaw Hedeler
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Als Ernst Gottwald Nicolas am 24. September 1929 den Vertrag mit dem Malik-Verlag über seinen unterm Pseudonym Ernst Ottwalt verfassten Roman »Ruhe und Ordnung« unterzeichnete, lag der Bruch mit seiner Vergangenheit als Angehöriger eines Freikorps längst hinter ihm. Doch es gelang ihm auch nach dem Erscheinen seines autobiografischen, selbstkritischen Buches nicht, das Vertrauen all seiner Genossen in der KPD und im Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller zu gewinnen, seinen Verleger Wieland Herzfelde eingeschlossen. Ihr Misstrauen saß tief. Selbst noch, als er den von Kurt Tucholsky gelobten und ebenfalls im Malik-Verlag 1931 erschienenen Roman über deutsche Juristen »Denn sie wissen was sie tun« sowie im Folgejahr mit Bertolt Brecht das Drehbuch zu »Kuhle Wampe« verfasst hatte. Auch Ottwalts Hoffnung, dass sich wenigstens die Nachwelt an ihn als »einen guten Genossen« erinnert, erfüllte sich nicht. »Die frühe Veröffentlichung...


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