Mélenchon, der »Kandidat des Friedens«

Über das Geheimnis des linken Franzosen, der in Umfragen zur Präsidentschaftswahl immer weiter zulegt

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Mehr als 70 000 Menschen sind am vergangenen Sonntag zu einer Kundgebung des linken Präsidentschaftskandidaten Jean-Luc Mélenchon in Marseille gekommen. Die Veranstaltung war eine Demonstration der Stärke des Kandidaten, der Umfragen zufolge bereits den rechten Kandidaten Fillon überrundet hat und sich nunmehr den beiden Favoriten Marine Le Pen und Emmanuel Macron nähert.

Diesen Erfolg verdankt Mélenchon seinem in jüngster Zeit veränderten Auftreten als ein linker Politiker mit staatsmännischem Anspruch. Er vermittelt den Eindruck, linke, rechte und bisher eher unpolitische Franzosen sammeln und einen grundlegenden Wandel einleiten zu können.

In Marseille herrschte Volksfeststimmung, Menschen aus unterschiedlichen Schichten kamen zusammen. Die Menschen jubelten Mélenchon zu, als er sich als »Kandidat des Friedens« bezeichnete, im Gegensatz zur Mehrheit der anderen Kandidaten, die für militärische Interventionen im Nahen Osten...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.