Man kann eigentlich nur scheitern

Die »Leien des Alltags« zeigen im Ballhaus Ost ein neues Stück über die Gentrifizierung in Prenzlauer Berg

Warum muss Mutti nach Lichtenberg?Jan Koslowski: Die Stadt wird gemäß den Eigentümerinteressen transformiert. Damit einher geht eine Konsumkultur, die eher ökonomische Unterschiede darstellt, als Gemeinsamkeiten auszudrücken. Mutti ist die Generation unserer Eltern. Sie kann sich ihre Altbauwohnung nicht mehr leisten. Sie fühlt sich fremd in ihrem alten Kiez und wird im Zweifelsfall sogar verdrängt. Sie gehört nicht mehr dazu.

Zu wem?
Jan Koslowski: Zu einer homogenen Bevölkerung, die den Bezirk dominiert. In Prenzlauer Berg leben die, die es geschafft haben. Die anderen müssen weg, mindestens nach Lichtenberg. Marlene Kolatschny: Zur Attraktivität einer Stadt gehört ja auch immer ein Moment des Chaos, der Unvorhersehbarkeit. Dass man sich auf das Urbane einlässt und die Stadt nicht provinzialisiert. Und dazu braucht es auch einen gewissen Grad an Diversität. Man sieht im Prenzlauer Berg zum Beispiel fast keine älteren Menschen m...


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