Übergriffsaktionen

Leo Fischer über die staatliche Verfolgung von Homosexuellen in Tschetschenien und Menschenrechte nach Wetterlage

Die »Novaja Gazeta«, Amnesty und der »Guardian« berichten. Wochenlange Verhöre. Schläge, Folter. Russische NGOs, die von Internierung sprechen. In der russischen Republik Tschetschenien hat eine Kampagne gegen Homosexuelle begonnen, die historisch nur wenige Beispiele hat. Hunderte Personen gelten als verschleppt, mindestens drei sollen getötet worden sein; wenn sie zurückkehren, haben sie nicht nur keinen gesunden Knochen mehr im Leib, sondern werden gegenüber ihrer Familie auch noch zwangsgeoutet. Opfer berichten, dass die tschetschenische Polizei unter dem Vorwand der Bekämpfung von Homosexuellenpropaganda seit einigen Wochen systematisch Jagd auf Schwule macht. Ins Netz gehen sie ihr über Dating-Apps, die ausgewertet werden und die Verfolger zum nächsten Opfer führen.

In der abgeschlossenen und zutiefst konservativen islamischen Gesellschaft Tschetscheniens, in der die Homosexualität eines Verwandten gleich die ganze Familie i...


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