»Ein Betrug war möglich«

Türkische Opposition will knappes Ergebnis für Präsidialsystem annullieren lassen

Während sich vor den Parteibüros von Recep Tayyip Erdogans Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) teils jubelnde Gruppen versammelten und auch mancherorts in Europa Raketen in den Himmel stiegen, wurde in Istanbul das Ja zur Verfassungsänderung mit Protesten aufgenommen. Insbesondere in den modernen Vierteln Besiktas und Kadiköy zogen kleine Gruppen junger Leute auf die Straße und schlugen auf Pfannen und Töpfe. Sie fühlen sich vom Vorgehen der Hohen Wahlkommission betrogen. Diese hatte bei Beginn der Auszählung verkündet, dass auch Stimmen in nicht ordnungsgemäß gestempelten Umschlägen gezählt würden. Ein Hauch der Proteste gegen die Umgestaltung des Gezi-Parkes vor dreieinhalb Jahren lag über manchen Straßen. Doch von einem Massenprotest war es weit entfernt.

So konnte Erdogan ganz entspannt seinen Sieg genießen. Einmal in Referendumslaune, brachte er gleich ein mögliches neues Referendum ins Spiel: über die Wiedereinführ...


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