Das Scheitern des Künstlers an der Provinz

Norbert Conrad Kasers Hassliebe zu seiner Heimatstadt, die ihn zeitlebens verschmähte

Der Lyriker Norbert Conrad Kaser ist mit 31 Jahren Ende der 1970er Jahre gestorben. Künstlerisch geschadet hat ihm das nicht. Doch der Weg zum Nachruhm verlief nicht so glatt wie bei anderen zu früh hingeschiedenen Literaturberühmtheiten, Dylan Thomas etwa oder Jack Kerouac oder auch - im deutschen Sprachraum - Rolf Dieter Brinkmann und HC Artmann. Zu Lebzeiten hatte Kaser zwar Beachtung, aber kaum Anerkennung gefunden. Trends misstraute er, als Beat- oder Pop-Literat eingeordnet zu werden, hätte ihn schaudern lassen. Die Gedichte, die er schrieb, reimten sich nicht. Notorische Kleinschreibung und fehlende Interpunktion machten seine Prosa sperrig. Seine Droge, den Alkohol, konsumierten auch profane Zeitgenossen. Und sein Sterben war kein Abgang mit Knalleffekt, eher ein langsames Dahinsiechen.

Seit Kasers Tod sind mehr Jahre vergangen, als er selber erlebt hat. Vielleicht wäre er in Vergessenheit geraten, hätten nicht die wenigen...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.