Merz will nicht den Lafontaine geben

CDU-interne Debatte über politischen Kurs

Berlin (Agenturen/ND). Der CDU-Finanzpolitiker Friedrich Merz hat seine Partei aufgerufen, sich vernachlässigter Wählerschichten anzunehmen. »Es gibt zweifellos ein wachsendes politisch heimatloses Bürgertum. Die CDU sollte das im Auge haben und sich darum kümmern«, sagte er der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung«. Der frühere Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hatte angekündigt, sich aus der Politik zurückzuziehen und bei der Bundestagswahl 2009 nicht wieder zu kandidieren. Er begründete diesen Schritt mit dem politischen Kurs der Großen Koalition und der CDU in seinem Heimatland Nordrhein-Westfalen. Merz bekräftigte erneut, dass er nicht vorhabe eine neue Partei zu gründen. »Ich habe ganz gewiss nicht die Absicht, einen Oskar Lafontaine auf der anderen Seite zu spielen. Die Gerüchte über eine Parteigründung durch mich sind völliger Blödsinn und gehören nicht einmal in den Karneval.« FDP-Chef Guido Westerwelle erneuerte derweil sein Angebot an Merz, zu den Liberalen zu kommen. »Friedrich Merz und ich kennen uns aus Studententagen. Falls er sich politisch neu orientieren möchte, hat er meine Telefonnummer«, sagte er der »Welt am Sonntag«. Westerwelle erklärte weiter, die Union entwickele sich zu einer »schwarzen SPD«. Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) warf Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unterdessen den Verrat ihrer eigenen Grundsätze vor und warnte vor der Gründung einer Protestpartei. »Es könnte eine Situation eintreten, in der jemand eine rechtskonservative und wirtschaftsliberale Partei gründet, die jene anspricht, die sich von der CDU nic...

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