Partnerstadt Sansibar
Potsdam knüpfte nun erstmals Kontakte zu einer Kommune in einem Entwicklungsland
Bürger aus der Nord-Süd-Szene wie Uwe Prüfer von der Berlin-Brandenburgischen Auslandsgesellschaft haben sich dafür engagiert. Nun setzten in Potsdam Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und sein Amtskollege Khatib Abdulrahman Khatib aus Sansibar ihre Unterschriften unter den Vertrag. Sansibar-City in Tansania ist damit Partnerstadt von Potsdam.
Es ist die erste Städtepartnerschaft mit einer Kommune in einem Entwicklungsland. Potsdam pflegt jetzt Partnerschaften mit neun Städten. Die längste Städtepartnerschaft besteht bereits seit 1973 und verbindet Potsdam mit dem polnischen Opole. Dazu kamen 1974 das französische Bobigny, 1985 das finnische Jyväskylä, 1988 das westdeutsche Bonn, 1990 das italienische Perugia und das US-amerikanische Sioux Falls sowie 2002 das schweizerische Luzern. Im vergangenen Jahr knüpfte Potsdam dann eine Partnerschaft zum französischen Versailles, sodass sich hier zwei Kommunen gefunden haben, die beide für Schlösser und Schlossparks berühmt sind.
Noch Ende 2016, am 2. November, beschloss die Stadtverordnetenversammlung dann aber bei einer Stimmenthaltung, eine Partnerschaft auch mit Sansibar einzugehen. Das ist nun offiziell gemacht worden. Eine fünfköpfige Delegation aus Sansibar war vom 26. April bis zum 1. Mai in Potsdam. Zum Programm gehörte die Taufe einer Straßenbahn auf den Namen »Sansibar«. Auch nach den anderen Partnerstädten sind Straßenbahnen benannt.
»Ich freue mich sehr über diese besondere Würdigung unserer neuen Städtepartnerschaft mit Sansibar«, sagte Oberbürgermeister Jakobs bei der Taufe der Straßenbahn. »Auf diese Weise wird die Potsdamer Bevölkerung einmal mehr auf die Beziehungen zwischen beiden Städten aufmerksam gemacht. Wir möchten damit gleichzeitig den Impuls zur Mitwirkung an der Partnerschaft geben.«
Die Delegation besuchte unter anderem den Botanischen Garten der Universität Potsdam. Der Botanische Garten unterhält bereits Kontakte zu den Umweltwissenschaftlern der Universität von Sansibar. Ebenso freundschaftlich verbunden sind die Bruno-H.-Bürgel-Schule und das Leibnitz-Gymnasium mit Bildungsstätten in Sansibar sowie die Frauenfußballmannschaft von Turbine Potsdam mit den Sansibar Soccer Queens.
Die Gäste aus Afrika besuchten nun auch das Studentenfilmfestival »Sehsüchte«, organisiert an der Filmuniversität »Konrad Wolf« in Potsdam-Babelsberg. Im Juli will Oberbürgermeister Jakobs mit einer Delegation zum Gegenbesuch nach Sansibar reisen, um den Städtepartnerschaftsvertrag dort noch ein weiteres Mal zu besiegeln - dann im Rahmen des 20. internationalen Sansibar-Filmfestivals.
Bereits im Februar wurde extra ein Freundeskreis Potsdam-Sansibar gegründet. In diesem Freundeskreis sollen die bestehenden Kooperationen gepflegt und neue Kontakte aufgebaut werden.
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