Werkzeug staatlicher Überwachung?

Die biometrische Erfassung aller Inder stößt wegen mangelnden Datenschutzes zunehmend auf Kritik

  • Uwe Kerkow und Kurt Stenger
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Inder werden derzeit durchnummeriert und biometrisch erfasst. Rund 1,12 Milliarden Menschen, mehr als 88 Prozent der Bevölkerung auf dem Subkontinent, sind bereits in das neue, umstrittene biometrische Zentralregister aufgenommen.

Seit 2009 bereits läuft das Aadhaar-Programm, in dem jedem Inder und jeder Inderin eine zwölfstellige Identifikationsnummer zugewiesen wird, die mit dem Namen, dem Geschlecht, der Adresse und dem Geburtsdatum verknüpft ist. Hinzu kommen biometrische Identifizierungsmerkmale: ein Foto, die Abdrücke aller zehn Finger und die Scans der Regenbogenhaut beider Augen.

Das Hindi-Wort Aadhaar bedeutet so viel wie Grundlage. Und diese Bezeichnung ist ernst gemeint, denn wehren kann man sich gegen die Erfassung nicht: Viele staatliche, soziale und künftig wohl auch private Dienstleistungen werden jetzt schon oder zumindest zukünftig vom Besitz der zwölfstelligen Nummer abhängig gemacht. Das betrifft die 53...


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