Hilfe bei Demenz

  • Gudrun Janicke
  • Lesedauer: 2 Min.

Zur Betreuung der zunehmenden Zahl Demenzkranker müssen neue Wege gesucht werden. »Wir brauchen mehr als die derzeit 4000 Tagespflegeplätze«, sagte Birgitta Neumann, Leiterin des Landeskompetenzzentrums Demenz. In den nächsten fünf bis sechs Jahren müsse die Zahl mindestens verdoppelt werden. Wichtig seien flexible Tagespflegen, vor allem im ländlichen Raum. Um das zu erreichen, sollten neue Modelle der Alltagsunterstützung entwickelt werden. Vor allem in den Anfangsstadien der Erkrankung könnten einfachere Hilfen greifen.

Nach der aktuellen Pflegestatistik 2015 leben in Brandenburg 112 000 pflegebedürftige Menschen. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung liegt bei 4,5 Prozent, im Bundesdurchschnitt sind es 3,4 Prozent. Nach jüngsten Prognosen wird es 2040 fast 174 000 Pflegebedürftige geben und der Anteil an der Bevölkerung auf acht Prozent steigen.

Ein großer Teil der Demenzkranken werde zunächst noch in den eigenen vier Wänden versorgt, sagte Neumann. Doch mit fortschreitendem Verlust der Orientierung steigen die Anforderungen an die Familien, die bei der Betreuung oft an ihre Grenzen stießen. »Angehörige von Demenzkranken kennen diese Situation«, sagte Neumann.

Vor gut einem Jahr startete das Kompetenzzentrum. Es bündelt Beratungs- und Unterstützungsangebote, um die Lebenssituation Betroffener und ihrer Angehörigen zu verbessern. Angehörige sollen aus erster Hand informiert werden. »Unsere Aufgabe ist es mehr und mehr Angehörigenschulungen mit verschiedenen Trägern und Vereinen vor Ort aufzubauen, um Familien zu stärken«, erklärte Neumann. Wichtig sei, Wissen über die Krankheit und den Verlauf zu vermitteln.

Bundesweit leben 1,6 Millionen Menschen mit Demenz, in Brandenburg sind es derzeit 55 000. Für 2030 rechnen Fachleute mit knapp 88 000 Erkrankten im Bundesland. dpa

demenz-brandenburg.de, Tel.: (0331) 704 37 47

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