»Dschudsche«-Pfahl im Herzen Berlins

Die Botschaft Nordkoreas in Berlin hat eine wechselhafte Geschichte - eine exterritoriale Stippvisite

  • Peter Kirschey
  • Lesedauer: ca. 7.0 Min.

Ein merkwürdiges Geschäftsmodell: Auf dem Gelände der Botschaft der Demokratischen Volksrepublik Koreas (DVRK) in der Glinkastraße in Berlin-Mitte befindet sich das Ein-Stern-Hotel »City Hostel Berlin«. Übernachtung auf exterritorialem Gebiet, abgetrennt vom heutigen Botschaftskomplex. Die Nordkoreaner versuchen seit gut einem Jahrzehnt, die klammen Haushaltskassen in Pjöngjang ein wenig aufzubessern, indem sie das einstige Hauptgebäude für klingende Münze vermieten.

Die aktuelle Botschaft - architektonisch eine graue Maus. Zu DDR-Zeiten war das heutige Hostel das eigentliche Botschaftsgebäude und der Nebenbau - heute die Botschaft - die Unterkunft für die nordkoreanischen Diplomaten. Anders als andere Vertretungen durften die etwa 100 Nordkoreaner keine eigenen Wohnungen in der Stadt anmieten. Ihr Platz war auf dem Gelände, das sie nicht nach Belieben verlassen durften. Die Diplomatengattinnen verließen die Umzäunung nur zu Einkä...


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