Das kaukasische Armenhaus

Armenien trägt schwer an seiner Last aus drei Katastrophen der jüngeren Zeit

  • Hannes Hofbauer, Jerewan
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Der Stadtteil Kond auf einem Hügel mitten im Zentrum von Jerewan ist ein letzter verbliebener Rest einer erbärmlich heruntergekommenen Bausubstanz. Wer dazu Slum sagt, verkennt die soziale Realität in einem der ärmsten Länder an einem Schnittpunkt zwischen Europa und Asien. Hier stehen keine rasch errichteten Hütten aus Lehmwänden mit Wellblechdächern. Kond ist ein traditioneller Stadtteil knapp außerhalb der ursprünglichen Altstadt gelegen, die allerdings ihr historisches Aussehen längst verloren hat.

In Kond hingegen verirrt man sich noch leicht im Gassengewirr und fragt sich an manchen Stellen erstaunt, wie ein Mercedes älteren Typs einen entsprechenden Fahrweg finden konnte, um hierher an diesen scheinbar von Sackgassen umschlossenen Platz zu gelangen.

Die Frau am Fenster hält überrascht inne mit ihrem emsigen Putzen, als sie die Fremden sieht, die so gar nicht hierher passen. Sie sei Russischlehrerin, erzählt sie bereitw...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.