Unten links
Der Bayer an sich hat seit jeher ein sehr fetischisiertes Verhältnis zu Grenzen. Sie sind, je nach Bedrohungslage für die heilige freistaatliche Grund- und Werteordnung, die sich grob aus nur einem Credo speist (o‘ans, zwoa, g‘suffa), entweder überaus monolithisch (Ober- und Untergrenzen) oder können gar nicht permeabel genug sein. Vereinfacht lassen sich die Lebensbereiche, in denen es unter Androhung biblischer Plagen verboten ist, dem Bayer hineinzupfuschen, in vier Themen einteilen: Alkohol, Wurst, Devisentermingeschäfte und Überwachung radikaler Kinder. Innenminister Herrmann möchte bundesweit einführen, was die Welt in Bayern schon längst sicherer gemacht hat: keine Altersgrenze bei der Überwachung von »terrorverdächtigen Kindern«. Künftig soll deutschlandweit in der Rasterfahndung landen, wer in der Quengelzone zu oft nach Baklava fragt oder im Kindergarten zu Mittag kein Schweineschnitzel essen will. cod
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.