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Sich regen bringt Segen. Dauernder Regen bringt aber nur Seen. Alles spült er in diesem Sommer fort: Blumen im Garten, Rechtsstaaten, Buchstaben. Der Blick aus dem Fenster geht in ähnliches Dunkel wie der Blick in die Welt. Die japanische Regierung will mit einem Gesetzespaket die Suizidrate senken - erstaunlich, dass sie dabei nicht auf der autoritären Welle surft und existenzielle Traurigkeit und Entleibung einfach per Dekret verbietet. Über den Besuchern des Magdeburger Zoos kreisen künftig Geier. Aber wozu Eintritt zahlen? Die bestblühenden Landschaften in der Nähe vieler Städter sind schließlich, nicht nur durch die derzeitige Dauerbewässerung: Friedhöfe. Aber bevor diese Kolumne jetzt völlig von Tränen und Niesel fortgeschwemmt wird, möchte es der Autor doch eher mit der regen Geisteshaltung jenes Zeitgenossen halten, der auf seinen Grabstein meißeln ließ: »Guck nicht so doof, ich läg jetzt auch lieber am Strand.« Auch ohne Regen ein Segen an Seen. stf
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