Werbung

Unten links

  • Lesedauer: 1 Min.

Wir erinnern uns: Als heute vor zehn Jahren die überarbeitete Rechtschreibreform in Kraft trat, lagen sich die Deutschen vor Freude weinend in den Armen, es wurden Deutschlandfahnen geschwenkt und der Kognak - nicht etwa der »Cognac« - floss in Strömen! Artfremde Buchstaben wie das weiche französelnde »C« und das eine moralisch entsittlichende Wirkung ausübende »ß«, das jahrzehntelang ungestraft Zersetzungsarbeit am deutschen Sprachkörper betrieb, wurden isoliert. Dennoch meldete sich die Neonazikameradschaft »Freie nationale Kräfte Wittenberg« seinerzeit kritisch zu Wort: Das ganze Konzept Rechtschreibung sei ein tückisches Instrument der »jüdisch-bolschewitzischen Weltferschwöhrung, um das doische deutsche Volk waiter fersklahfen« zu können. Einem Flugblatt von linken Autonomen dagegen war zu entnehmen, nur jene Seiten im Duden, auf denen sich Wörter finden, die mit der Buchstabenfolge »Auto-« beginnen, müssten »abgeFUCKelt« werden. tbl

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -