Anklage nach Mord an Oma und Polizisten

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Frankfurt (Oder). Die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) hat gegen einen 24-Jährigen, der seine Großmutter ermordet und auf der Flucht zwei Polizisten getötet haben soll, Anklage wegen dreifachen Mordes erhoben. Ein Psychiater habe als Gutachter festgestellt, dass der junge Mann zum Zeitpunkt der Taten im Februar nicht an einer schizophrenen Erkrankung gelitten habe. Er soll vermindert schuldfähig gewesen sein, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag mit. Damit drohe dem Angeklagten im Falle einer Verurteilung lebenslange Haft. Die Staatsanwaltschaft will aufgrund der Gefährlichkeit des Mannes zudem Sicherungsverwahrung beantragen.

Der 24-Jährige soll Ende Februar in Müllrose (Oder-Spree) seine Großmutter in ihrem Haus getötet und auf der Flucht nahe Oegeln zwei Beamte totgefahren haben. Sie wollten den Mann mit einem Nagelbrett stoppen. Den Ermittlern gestand der 24-Jährige, er habe seine 79-jährige Oma im Streit um Geld mit Messerstichen in den Hals getötet. Danach floh er mit ihrem Auto und überfuhr die beiden Polizisten. Er habe Angst gehabt, von ihnen erschossen zu werden, rechtfertigte er sich. Der Beschuldigte wurde nach seiner Festnahme in die geschlossene Psychiatrie in Brandenburg/Havel eingewiesen. Er soll bei den Taten unter dem Einfluss von Drogen und Psychopharmaka gestanden haben. Der Mann hatte bereits Ende 2016 unter anderem wegen Raubes und Diebstahls vor Gericht gestanden. Das Landgericht Frankfurt (Oder) erklärte ihn damals aufgrund einer »undifferenzierten Schizophrenie« für schuldunfähig. Weil ein Gutachter ihm Behandlungsfähigkeit attestierte, kam er seinerzeit nicht in eine geschlossene Psychiatrie, sondern wurde unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt. dpa/nd

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