Heldentum statt »Pädagogik der Scham«

In Polen trat umstrittene Schulreform in Kraft / Tausende Lehrer bangen um ihre Arbeitsplätze

  • Wojciech Osinski, Warschau
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

In der ersten Woche des neuen Schuljahres erhitzt eine Bildungsreform die polnischen Gemüter. Die Änderungen traten trotz monatelanger Proteste von Eltern, Lehrergewerkschaft und Opposition am Montag in Kraft. In nur einem Jahr setzte die nationalkonservative Regierung damit die Rückkehr zum Schulsystem aus der Volksrepublik sowie eine graduelle Abschaffung der dreijährigen Mittelschule, des »Gimnazjums«, durch. Betroffen sind rund 7500 Schulen, deren künftiges Schicksal größtenteils noch ungeklärt bleibt.

Mit jedem auslaufenden Gymnasialjahrgang werden unweigerlich Tausende Lehrer entlassen. Insgesamt bangen bis zu 10 000 Pädagogen um ihre Arbeitsplätze. Der stellvertretende Sejmpräsident Joachim Brudzinski, Vize-Vorsitzender der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), versuchte zu beschwichtigen. So sollten Politiker, die »schon am ersten Tag nach den Sommerferien Schülern, Eltern und Lehrern Unheil verkündende Visionen vorheuchel...


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