Der Sturz - auch von Vorurteilen

Ein Unfall in den Bergen von Rosa Khutor bei Sotschi schien das Ende der Reise zu sein. Stattdessen lernte ein Journalist die russische Seele kennen

  • Horst Schwartz
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Ich war sicher zu wissen, was mich erwartet, als ich mich entschloss, nach Sotschi zu reisen: Die Sportanlagen, so hatte ich gelesen, die Russland zur Winterolympiade 2014 in der Schwarzmeer-Stadt errichten ließ, verrotten so langsam. Die meisten der 14 Hotels im olympischen Skigebiet Rosa Khutor im Westkaukasus, eine knappe Stunde von Sotschi entfernt, stehen leer. Und das Retortendorf Rosa Khutor zu besuchen macht eigentlich nur im Winter Sinn, im Sommer ist da »tote Hose«. Und was Russland und die Russen insgesamt betrifft, hatte ich, ein gelernter »Wessi«, ein mulmiges Gefühl. Mir gingen Bilder des grimmig dreinblickenden russischen Präsidenten Wladimir Putin durch den Kopf. Mir, wo ich doch so gerne nach Griechenland reise und in der Herzlichkeit der Südländer geradezu bade.

Dann kam alles ganz anders als erwartet. Die Reise verschaffte mir eine der angenehmsten Erfahrungen meines Lebens. Doch der Reihe nach. Bei der nächtlic...


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