Sixtinische Madonna und »Pegidamilch«

Vor fast 200 Jahren besuchte der Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel Dresden - was würde er heute sehen?

  • Konrad Lindner
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Keine Frage. Käme Professor Hegel, der Logiker und Philosoph aus Berlin, heutzutage nach Dresden, würde er um den letzten Dadaisten der Stadt an der Elbe keinen Bogen machen. Als aufmerksamer Besucher würde er den Künstler mit den langen blonden Haaren beachten. Einen Mann, der die Elbe entlang stromert und Müll einsammelt. Die Rede ist von Lutz Fleischer, der als Maler farbenstarker Porträts begann: Wie »Maputo«. Vor 30 Jahren aus der Phantasie gemalt. Ein Gastwirt in Dresden hatte damals einem Afrikaner (»Maputo«) den Zutritt in die Kneipe verwehrt.

Aber bald verlegte sich Fleischer auf Collagen. Aus Anlass seines 60. Geburtstages stellte das Dresdener Urgestein im Einnehmerhaus zu Freital vor einem Jahr Milchbehältnisse aus Pappe aus. Fleischer hatte einfach nur »Pegida« drauf geschrieben. Deshalb, weil die Werbekühe vom Hersteller in Schwarz-Rot-Gold auf die Kartons gedruckt worden waren. Wohl um zu symbolisieren, dass es sich...


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