Und der Zukunft zugewandt

Gerechtigkeit für Ostdeutschland? Aus linker Perspektive ist eine »neue Erzählung« für die »neuen Länder« nötig

  • Susanna Karawanskij
  • Lesedauer: ca. 9.0 Min.

I.

Wenn am 9. November 2017 der 28. Jahrestages des Mauerfalls gedacht wird, dann endet an diesem Tag der Zeitabschnitt, nach dem die Existenzdauer der Mauer noch länger war als die Dauer ihres Verschwindens. Oft wurde in den vielen Jahren der seitherigen deutschen Einheit von der »Mauer in den Köpfen« geredet, die weiterwirke, nachdem das zementierte Symbol der Teilung schnell abgeräumt werden konnte. Wie ist das nun mit Ost und West aus der Perspektive der Suche nach Alternativen zur kapitalistischen Herrschaftsordnung und ihren bürgerlichen Wertvorstellungen, aus dem Blickwinkel des Ostens selbst und vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die viel beschworene »innere Einheit« eigentlich nie stattgefunden hat?

II.

Man muss zunächst festhalten, dass Ostdeutschland ein besonderer Teil der größer gewordenen Bundesrepublik geblieben ist. Das hat viel damit zu tun, dass das Aufgehen der DDR in der nach bürgerlichen Maßstäbe...


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