Einstürzende Pfahlbauten

Schiffsbohrmuscheln passen sich an Brackwasser in Randmeeren wie der Ostsee an

  • Susanne Aigner
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Sie sieht aus wie ein Wurm und ernährt sich von Holz: Die Schiffsbohrmuschel Teredo navalis, auch Pfahl- oder Bohrwurm genannt. Der Hunger der wurmartigen Muscheln, die bis zu 20 Zentimeter lang und bis zu einem Zentimeter dick werden können, ist unstillbar. Auf ihrem Speiseplan steht alles, was aus Holz ist: Hafen- und Deichbauten, aber auch Holzbrücken und Stege, sofern sie am offenen Meer liegen, können von den Tieren stark beschädigt werden. Mit ihren kleinen gezahnten Schalenklappen bohren sie sich problemlos selbst in 30 Zentimeter dicke Buhnenpfähle.

Dem zerstörerischen Tier ist nicht leicht beizukommen. Wenigstens sein Erbgut konnte jetzt ein Wissenschaftler von der Universität Rostock entziffern. Der Biologe Ronny Weigelt konnte damit zugleich nachweisen, dass in der südlichen Ostsee nur eine einzige Art der Schiffsbohrmuschel vorkommt, die mit den entsprechenden Vorkommen in der Nordsee eine zusammenhängende Population b...


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