Nach der Katastrophe ist vor der Katastrophe

Mit internationaler Hilfe versucht Haiti, sich gegen die Naturgewalten zu wappnen

  • Philipp Hedemann, Petit Goâve
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Als Irma Kurs auf Haiti nahm, zog Fabien Legype sich mit seiner sechs Monate alten Tochter und seiner Frau in seine aus Holz, Lehm und Blech zusammengezimmerte Hütte zurück - und betete. Hier hatte er vor einem Jahr mit seiner damals noch schwangeren Frau Hurrikan Matthew überlebt, hier wollte er mit seiner Familie auch vor Irma Schutz suchen.

Im Radio und im Fernsehen hatten die haitianischen Behörden Fabien und all diejenigen, die nicht in festen Häusern leben, zuvor aufgefordert, sich in sichere Gebäude wie Schulen zu begeben und den Sturm dort abzuwarten. Fabien hat weder ein Radio noch einen Fernseher, von den Sicherheitsvorkehrungen hatte er jedoch von Freunden gehört. Einen Schutzraum wollte er mit seiner Familie dennoch nicht aufsuchen. »Wir haben doch fast nichts! Und ich hatte Angst, dass Plünderer uns auch noch das letzte bisschen wegnehmen, wenn wir unsere Hütte alleine lassen. Darum sind wir zu Hause geblieben«, erzäh...


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