Überraschung mit Ankündigung

Katharina Schwirkus über die Regionalwahlen in Venezuela

  • Katharina Schwirkus
  • Lesedauer: 1 Min.

Wenngleich die Umfragen vor den Regionalwahlen eine Niederlage für die amtierende Regierungspartei von Präsident Nicolas Maduro vorhersagten, präsentierte sich die Vereinte Sozialistische Partei (PSUV) selbstbewusst und siegessicher. Im staatlichen Fernsehen krönte sie schon letzte Woche Parteimitglieder, die nach den Wahlen die neuen Gouverneure sein würden. Jetzt soll sie tatsächlich in 17 von 23 Bundesstaaten gesiegt haben.

Die Opposition gewann zwar zwei Staaten mehr als 2012, blieb aber mit insgesamt fünf Staaten weit hinter dem Ziel zurück, 18 bis 19 Staaten für sich zu verbuchen. Ihr Anführer Gerardo Blyde drückte ernsthafte Zweifel über die Wahlergebnisse aus. Noch gibt es keine abschließenden Berichte von internationalen Wahlbeobachtern; während der Wahlen ließen sie aber verlautbaren, dass diese ohne Auffälligkeiten vonstatten gingen.

Es ist zu früh, über Konsequenzen dieser Gouverneurswahlen für die allgemeine politische Lage Venezuelas zu reden. Absehbar ist jedoch, dass die radikalen Kräfte, die vor den Wahlen zu deren Boykott aufriefen, an Zulauf gewinnen werden. In ihrer Sicht hat es schon lange keinen Sinn mehr, sich an Wahlen zu beteiligen. Und damit sind neue Proteste gegen die Regierung Maduro programmiert.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal