Thronfolger ohne Thron

Fan einer Restauration in Albanien: Ein Besuch beim Möchtegernkönig von Tirana

Der König wird immer von den anderen gespielt.« Dass dieser Satz aus dem Theater kommt, mag man nicht glauben, wenn man im Zentrum von Tirana steht. Gegenüber des viereckigen Rinia-Parks in der Mitte der albanischen Hauptstadt, auf der anderen Seite einer stark befahrenen Straße, zeigt sich zuerst nur ein sowjetisch inspirierter Brutalismusbau, in dem die Nationalgalerie Kunstwerke ausstellt. Man muss erst rechts daran vorbeigehen, um den königlichen Palast zu finden, einen Weg entlang, auf dessen hellen Fliesen alte Äste und Steine liegen, daneben ein paar ungepflegte Statuen. Heruntergekommen wirkt der Palast, unbewohnt. Dabei haust hier der Mann, der auf seine Inthronisierung wartet.

Dieser Mann erfährt täglich und schmerzlich, was das Sprichwort vom Bühnenspiel bedeutet: Damit eine Person ihre Rolle glaubwürdig erfüllen kann, braucht sie ein Umfeld, das dabei mitspielt, sie in dieser Stellung anerkennt. Ein Palast, der seine Besu...


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