Sachsen-Krimi auf dem Grabungsfeld

In der Erzgebirgsstadt Annaberg entschlüsselten Experten einen 500 Jahre alten Mordfall

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der Hieb saß. Die Axt traf den Hinterkopf und zerschlug den Schädel mit solcher Wucht, dass eine Knochenplatte angehoben und das Gehirn verletzt wurde. Der Tod dürfte »unmittelbar eingetreten sein«, sagt Anthropologin Bettina Jungklaus und legt den Schädel auf den Tisch zurück - den Schädel eines Mannes, der vor etwas über 500 Jahren in Annaberg im Erzgebirge lebte, mit 57 bis 67 Jahren für damalige Verhältnisse recht alt wurde, bis auf entzündete Nasennebenhöhlen gesund war - und dann hinterrücks ermordet wurde.

Jungklaus untersucht Knochen, die Mitarbeiter des sächsischen Landesamtes für Archäologie ab Frühjahr 2016 zwischen den Fundamenten eines ehemaligen Franziskanerklosters bargen, bevor diese unter dem neuen Finanzamt des Erzgebirgskreises verschwanden. Überreste von 28 Menschen wurden entdeckt, sagt Christiane Hemker, für die Region zuständige Referatsleiterin: meist Männer, wenige älter als 50, keiner namentlich bekannt.

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