Straßenbahn um zwei Stationen verlängert

Die Linie 96 fährt in Potsdam nun bis zum Campus Jungfernsee / Die Baumaßnahme kostete 7,5 Millionen Euro

Der Verkehrsbetrieb in Potsdam (ViP) hat sein Straßenbahnnetz ausgebaut. Um gut einen Kilometer wurde die Linie 96 bis zum Campus Jungfernsee verlängert. Unterwegs gibt es als zweite neue Haltestelle die Station Rote Kaserne. Außerdem wurde die Haltestelle Viereckremise etwas versetzt. Das alles dauerte etwas mehr als ein Jahr und kostete 7,5 Millionen Euro. Zum Fahrplanwechsel am Samstagmorgen wurde die Strecke mit einer Fahrt vom Platz der Einheit zum Campus Jungfernsee feierlich eröffnet.

Die Linie 96 insgesamt ist jetzt die neue Stammlinie vom Süden bis in den Norden. Sie verkehrt über den Tag in einem Zehn-Minuten-Takt von der Marie-Juchacz-Straße zum Campus Jungfernsee und im Spätverkehr alle 20 Minuten. Im Berufsverkehr sollen Straßenbahnen vom Typ Combino XL eingesetzt werden, die besonders viele Fahrgäste befördern können. Gerade im Berufsverkehr sind die Straßenbahnen am Potsdamer Hauptbahnhof, dem wichtigsten Knotenpunkt im Straßenbahnnetz, immer brechend voll. Der Verkehrsbetrieb ViP befördert jährlich insgesamt 33,7 Millionen Fahrgäste. Mit der Verlängerung der Tram 96 rücke der Norden der Stadt näher an das Zentrum, erklärte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD).

ViP-Geschäftsführer Oliver Glaser hatte bereits im Vorfeld gesagt, dass Straßenbahnfahren in Potsdam künftig noch einfacher werde. »Einheitliche Taktzeiten über den ganzen Tag machen den Fahrplan für alle Fahrgäste übersichtlicher«, versprach er anlässlich des Fahrplanwechsels.

Die Landtagsabgeordnete Anita Tack (LINKE) lobte die Erschließung der Wissenschafts- und Wohnregion im Norden Potsdams durch die Verlängerung der Tram 96. Nach ihrer Ansicht sollte damit jedoch jetzt nicht Schluss sein. Es sollte eine weitere Verlängerung in Angriff genommen werden, »nämlich die zur Anbindung des neuen Wohngebiets Krampnitz und des Bahnhofs in Marquardt«. Das würde zwar schätzungsweise 36 Millionen Euro kosten. Doch damit würden bessere Lebensbedingungen für die wachsende Bevölkerung in Norden der Stadt geschaffen, wirbt Tack für den Ausbau. »Weniger Menschen wären auf das eigene Auto angewiesen. Das wäre besser für Umwelt und Gesundheit.«

Am Endpunkt der Tram 96 gibt es Anschluss an drei Buslinien, die jetzt nicht mehr generell bis zum Hauptbahnhof durchfahren. Deswegen gibt es auch Proteste. Kommentar Seite 4

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