600 gegen »Festung Europa«

Friedliche Proteste am Rande von EU-Außenministertagung in Bremen

  • Andreas Holling
  • Lesedauer: 1 Min.
Die europäischen Außenminister haben am Wochenende bei einem Treffen in Bremen unter anderem über die Pläne für ein US-Raketenabwehrsystem in Osteuropa debattiert. Rund 2500 Polizisten verteidigten die »Festung Europa« in der Hansestadt.
Gerade einmal zehn Meter weit kamen die rund 600 Demonstranten, da blockieren bereits Mannschaftswagen der Polizei die Straße - wegen vermummter Demoteilnehmer. Nach wenigen Minuten konnte der Protestzug weiterziehen. Es sollte der einzige außerplanmäßige Stopp der friedlichen Demonstration bleiben, die am Samstag bis in Sichtweite des Bremer Parkhotels führte, dem Tagungsort der EU-Außenminister. Ein erstes örtliches »Warm-up« für die Proteste gegen den G 8-Gipfel. Dem ursprüngliche Motto der Demonstration - »Zäune angreifen« - hatte Bremens Polizei den Kampf angesagt. Dies stelle eine Aufforderung zur Gewalt dar, so die Sicherheitskräfte. »Wir lassen uns dennoch nicht einschüchtern«, entgegnete eine Rednerin bei der Demo. An den EU-Außengrenzen seien bereits tausende Menschen gestorben, diese Zäune gelte es, einzureißen. »Dennoch«, so ein Teilnehmer, »war das alte Motto zu provokativ, sonst wären wir vielleicht noch mehr«. Begleitet wurde der Demonstrationszug von Polizisten aus dem ganzen Bundesgebiet. 2500 Beamte seien zur Sicherung der Außenministertagung im Einsatz gewesen, so die Polizei. Bereits am Vorabend hatten der Europaabgeordnete Tobias Pflüger, die Bundestagsabgeordneten Inge Höger (Linkspartei) sowie Claudia Haydt von der »Informationsstelle Militarisierung« an einer gut besuchten Podiumsdiskussion teilgenommen.
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