Auf neuen Wegen zu alten Erfolgen

Nach dem Trainerwechsel bleibt Angelique Kerber mit dem Sieg gegen Venus Williams in Sydney in diesem Jahr weiter ungeschlagen

  • Tobias Bach, Sydney
  • Lesedauer: 2 Min.

Angelique Kerber hat ihr Lachen wiedergefunden. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht freute sie sich nach dem verwandelten Matchball gegen die amerikanische Altmeisterin Venus Williams über ihren sechsten Sieg im Jahr 2018 und blickte voller Vorfreude auf die anstehenden Australian Open. »Ich fühle mich richtig gut. Ich sage Tschüss zu 2017 und bin froh, dass das neue Jahr begonnen hat«, sagte die ehemalige Weltranglistenerste nach ihrem 5:7, 6:3, 6:1-Sieg am Dienstag im Achtelfinale des Tennisturniers von Sydney. Noch immer ist sie 2018 ungeschlagen. In der Runde der letzten Acht trifft sie auf die Slowakin Dominika Cibulkova.

Die Kielerin ist im Vergleich zu ihrer desaströsen letzten Saison kaum wiederzuerkennen. 2017 blieb sie ohne Titelgewinn, schied bei den French Open und den US Open sang- und klanglos in der ersten Runde aus und stürzte von Platz eins auf Rang 22 der Weltrangliste ab. 2016 hatte Kerber noch die Australian Open sowie die US Open gewonnen und bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die Silbermedaille geholt.

Gegen Williams war es für Kerber im zweiten Spiel in Sydney der zweite Dreisatzerfolg. In der ersten Runde gegen die Tschechin Lucie Safarova hatte sie im Tiebreak des zweiten Satzes sogar zwei Matchbälle abgewehrt. Gegen die US-Amerikanerin schien Kerber nach dem verlorenen ersten Durchgang ein Rückschlag zu drohen. »Es geht einfach nichts«, sagte sie ihrem neuen Trainer Wim Fissette in der Satzpause verzweifelt. Doch Kerber gab sich im Gegensatz zu vielen Partien des vergangenen Jahres nicht auf, spielte aktiver und biss sich in das Match. Ab dem 3:3 im zweiten Satz gewann sie gegen die immer müder werdende Williams acht Spiele in Folge.

Nun zahlt sich anscheinend aus, dass Angelique Kerber nach der vergangenen Saison mutig genug war, neue Wege zu gehen. Im November trennte sie sich von ihrem langjährigen Erfolgstrainer Torben Beltz und baute um den 37-jährigen Belgier Fissette ein neues Team auf. Gemeinsam mit dem Hamburger Alexander Zverev nahm sie auch erstmals am Hopman Cup teil und sammelte dort mit starken Leistungen sehr viel Selbstvertrauen. Bei dem Mixed-Turnier in Perth blieb Kerber in der vergangenen Woche in allen vier Einzeln ohne Satzverlust.

»Es ist gut, dass ich viele Spiele vor Melbourne habe«, sagte sie am Dienstag, »auch knappe Spiele.« Mit dem Rückenwind aus den letzten Matches und der neu gewonnenen Zuversicht soll es für Kerber zurück in die Top Ten gehen. SID/nd

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