Lieber an die Côte d’Azur

Immer mehr ländliche Gebiete in Frankreich bleiben ohne medizinische Versorgung - die Ärzte sind extrem schlecht verteilt

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Frankreichs Ärztenachwuchs will sich mehrheitlich nicht mehr frei niederlassen, sondern lieber zu festen Zeiten und Gehältern im Krankenhaus arbeiten. Außerdem ziehen junge Mediziner lieber an die Côte d’Azur oder nach Paris und in andere Großstädte als auf das Land und schon gar nicht in den sozial düsteren Norden des Landes. Dadurch entstehen immer größere »medizinische Wüsten«, wie die Medien sie nennen. Auf dem Land finden viele der Hausärzte, die in Rente gehen wollen, keinen Nachfolger für ihre Praxis und die Patienten. Noch kritischer sieht es bei den Fachärzten aus. Bei ihnen verlängert sich die Zeit, die man auf einen Termin warten muss, immer mehr. Im Landesdurchschnitt sind es bei Hals-Nasen-Ohren-Ärzten 42 Tage, bei Kardiologen 53, bei Gynäkologen 68 und bei Augenärzten sogar 117 Tage. Das sind zehn bis 23 Tage mehr als 2012. In Zukunft dürften es sogar noch mehr werden, weil sich auf viele Fachgebiete heute weniger Medizin...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.