Der Tempeldoktor von Angkor Wat

Seit 20 Jahren restauriert ein Professor aus Köln ein Weltkulturerbe in Kambodscha

Die Diagnosetechnik des Tempeldoktors Hans Leisen besteht aus Fingerknöchelarbeit. Seit nunmehr zwei Jahrzehnten verarztet der Professor vom Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft der FH Köln im fernen Kambodscha die steinernen Tempeltänzerinnen am berühmten Weltkulturerbe Angkor Wat. Apsara nennt man diese zarten Reliefs der hübschen Khmerdamen, von denen 1850 die Wände des ehemaligen Vishnu-Tempels zieren. Viele der Apsaras sind krank. Der Zahn der Zeit, unsachgemäße Restaurierungen aus früheren Jahren wie auch haptisch veranlagte Touristen setzen ihnen zu.

Die Diagnose stellen Leisen, Privatdozentin Dr. Esther von Plehwe-Leisen und ihre Mitarbeiter im »German Apsara Conservation Project« (GACP) durch das Abklopfen der leicht bekleideten Tempelschönheiten eben mit den Fingerknöcheln. »Klingt es hohl, ist das Relief gefährdet«, erklärt Leisen.

Die Therapie ist penibelste Feinarbeit. Erst werden die Apsar...


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