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Das tot geglaubte Brüderlein

Tomasz Miedzinski überlebte Ghettos und Zwangsarbeitslager und kämpfte bei den Partisanen

Sie waren Zeuge eines deutschen Massakers an Juden. Und verloren selbst viele Familienangehörige.

Am 4. Dezember 1941 führten die Deutschen eine der größten Vernichtungsaktionen in unserer Stadt Horodenka durch. Wir sahen durch das Fenster, wie sie Menschen, offensichtlich Juden, auf einem Platz zusammentrieben. Ukrainische Polizisten halfen ihnen dabei.

Meine Mutter Chaja-Klara sagte zu meinem Vater: »Hör zu, Du und die beiden älteren Jungs werden vielleicht noch zur Arbeit genommen. Versteckt Euch auf dem Dachboden, ich bleibe hier mit den Kleinen.« Sie meinte Szmulek, der elf Jahre alt war, und Mordechaj, sieben. Wir hörten auf Mutter. So überlebten wir, während meine Mutter und die beiden Kleinen geholt und in die große Synagoge getrieben wurden. Dort wurden die Menschen, Rabbiner, Lehrer, Ärzte, Handwerker, Arbeiter und viele kleine Kinder, schikaniert und gefoltert. Am nächsten Morgen wurden sie mit Lkws in ein Dorf zwö...


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