Alles, nur keine Drogen

Kubanische Reisende halten durch ihre »Mitbringsel« die Wirtschaft auf der Insel am Laufen

  • Andreas Knobloch
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Tony Morejón schaut sich nervös nach allen Seiten um. Wir treffen ihn am Ausgang einer Metrostation im Süden von Mexiko-Stadt. Die Einladung zum Kaffee lehnt er ab. »Zeit ist Geld«, sagt er. Vor 15 Jahren ist der Mittvierziger aus dem Umland von Havanna der Arbeit wegen nach Mexiko gekommen. Um über die Runden zu kommen, mischt er seit einiger Zeit im Kuriergeschäft von Mexiko nach Kuba mit.

»Lass uns nicht von ›mulas‹ reden«, sagt er. »So werden in Kolumbien die Drogenkuriere bezeichnet. Mit Drogen hat unser Geschäft aber nichts zu tun.« Morejón spricht lieber von »Los 120«. 120 Kilogramm Waren jeder Art dürfen von jedem Kubaner pro Reise eingeführt werden.

Zwar gibt es - nicht zuletzt aufgrund der Veränderungen in der kubanischen Wirtschaft in den vergangenen Jahren (Ausweitung des Privatsektors, neues Auslandsinvestitionsgesetz) - mittlerweile ein breiteres Warenangebot als noch vor einigen Jahren, aber horrende Preise für...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.