Junger Mann zwischen den Fronten

Aka Morchiladze lässt am Chaos der Wendezeit auf dem Kaukasus teilhaben

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

»Ich kann nichts essen. Ich übergebe mich die ganze Zeit. Ich hatte seit neun Tagen keinen Stuhlgang, meine Nieren tun mir weh, die Füße sind geschwollen, die Zunge klebt mir am Gaumen.« Neun Tage lang war Gio, Sohn des in Tbilissi angesehenen Milizionärs Tengiz Mikatadze, auf einem Roadtrip verschollen, der ganz anders geplant war.

Aka Morchiladze: Reise nach Karabach. Roman.
A. d. Georg. v. Iunona Guruli. Weidle, 180 S., br., 20 €.

Tbilissi 1992: Die Regierung von Swiad Gamsachurdia ist zerbrochen, der Präsident außer Landes geflohen. Es herrscht Anarchie, paramilitärische Einheiten der Sakartwelos Mchedrioni (Georgische Reiter) patrouillieren durch Tiflis.

Gio lebt gut von dem Geld, das sein Vater, ein Milizionär, für ihn bereitstellt. Mit dem eigenen alten Lada fährt er seine Freunde umher. Sein ausgeflippter Freund Goglik überredet ihn, nach Aserbaidschan zu fahren, um günstig Drogen einzukaufen und nach Georgien...



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