»Geh nach Hause, Alter!«

Jan Böttcher kittet seinen Bruch mit der nordwestdeutschen Provinz

  • Martin Hatzius
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Als Jan Böttcher Mitte der 90er Jahre die norddeutsche Tiefebene verließ und nach Berlin kam, war er Anfang 20 und einer von vielen, die es damals aus allen Winkeln des expandierten Landes in dessen neues Zentrum zog. Ein Zentrum, das es noch gar nicht gab - das war der Reiz. Berlin: ein riesiger Abenteuerspielplatz, ein Laboratorium für Lebenskünstler, eine im Chaos erblühende Baustelle. Gegen nichts hätte man die fadenscheinige Behaglichkeit der Provinzherkunft lieber eingetauscht.

Jan Böttcher: Das Kaff. Roman.
Aufbau, 270 S., geb., 20 €.

Ein Vierteljahrhundert später ist die Stadt eine andere, Böttcher längst kein Student mehr, und die Band Herr Nilsson, deren Texter und Sänger er war, gibt es nicht mehr. »Wir sind drei Enkel von Trümmerfrau’n«, hatte es in einem der Songs geheißen, »Wir haben Mutterkomplexe/ Und Großmutterkomplexe/ Wir müssen immer weiter bau’n.«

Das Thema des Fortgehens und Ankommens, des Einrei...



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