Bürgermeister und Sozialist

Holger Kippenhahn regiert in der Gemeinde Heiligengrabe - bald auch offiziell

Mit einem überzeugenden Ergebnis wurde Holger Kippenhahn (Linkspartei) am Sonntag zum neuen Bürgermeister von Heiligengrabe (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) gewählt. Er bekam 1452 der 2001 abgegebenen Stimmen. Mit nur 330 Stimmen folgte auf Platz zwei der Einzelbewerber Werner Piest. Wahrscheinlich in zwei, drei Wochen wird Kippenhahn ins Amt eingeführt. Zunächst verändert sich für ihn wenig. An der Spitze der Verwaltung der rund 5000 Einwohner zählenden Gemeinde steht er schon seit dem 1. März. Damals avancierte der vorherige Bürgermeister Egmont Hamelow (CDU) zum Vizelandrat im Kreis Ostprignitz-Ruppin. Seit Jahren wirkte Kippenhahn als Kämmerer in Heiligengrabe und damit als stellvertretender Bürgermeister. Der 41-Jährige trat aber nicht als Kandidat der Sozialisten an. Ihn nominierte die Wählergemeinschaft Heiligengraber Land. Alle 14 Ortsteilbürgermeister sprachen sich für seine Wahl aus. »Natürlich wussten die Leute, dass ich der Linkspartei angehöre«, erzählt Kippenhahn. Entscheidend für seinen Erfolg sei wohl gewesen, dass er in elf Jahren in der Verwaltung nachgewiesen habe, dass er im Interesse der Gemeinde »eine gute Leistung« vollbringen könne. In der Kommunalpolitik stellen sich oft Fragen, die sich mit einem Parteiprogramm gar nicht lösen lassen, wohl aber mit Sachkenntnis und Menschenverstand, erklärt Kippenhahn. Seine »politische Überzeugung« will er nicht abstreifen, wohl aber nach und nach seine Funktionen im Nachbarort Kyritz, wo er wohnt. Dort ist er unter anderem Linksfraktionschef im Stadtparlament und sitzt in einigen Aufsichtsräten. Auch als Bürgermeister von Heiligengrabe möchte der 41-Jährige aber in Kyritz wohnen bleiben. Holger Kippenhahn kam im sächsischen Oschatz zur Welt, studierte Ökonomie, qualifizierte sich später zum EDV-Experten. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Der Mann sei »der elfte hauptamtliche Bürgermeister, der Mitglied unserer Partei ist«, sagte gestern der Linkspartei-Landesvorsitzende Thomas Nord. Er sprach in diesem Zusammenhang von einer guten Ausgangsposition für die Kommunalwahlen 2008.
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