Plastikkonfetti im Ostseefjord

Schleswig-Holstein: Das Häckseln abgelaufener Lebensmittel samt Plastik hat zu ernsten Umweltproblemen geführt

  • Dieter Hanisch, Schleswig
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Es handelt sich um einen Umweltskandal von noch nicht absehbarem Ausmaß: Über die Abwässer der Kläranlage der Stadt Schleswig sind millionenfach Plastikteilchen in den Ostsee-Meeresarm Schlei gelangt. Diese stammen ursprünglich von der Recylingfirma ReFood in Ahrenshöft (Nordfriesland) und wurden zusammen mit geschredderten Lebensmitten - etwa Fertigpizzapackungen mit abgelaufenen Haltbarkeitsdatum - als Gärsubstrat-Beimengung dem Faulturm des Klärwerks zugeführt, dem Herz der dort betriebenen Biogasanlage der Stadt. Solcherart Strom- und Wärmegewinnung aus Speiseresten wird nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz gefördert. Bereits seit dem Jahr 2006 arbeitet man in Schleswig nach diesem Verfahren.

Zwischen ReFood und der Stadt Schleswig gibt es einen Vertrag über die Lieferung von Speiseresten an die städtische Biogasanlage. Laut Kreis Schleswig-Flensburg, der umweltrechtlich zuständig ist, hat die Zuführung von Material in die Bio...


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