Im Kiez geblieben

Den linken öffentlich geförderten Beschäftigungssektor gibt es längst nicht mehr, die Stadtteilmütter sind noch da

Als Iqbal Al Briefkhani nach Berlin kommt, steht sie vor dem Nichts. Im Jahr 1997 war das, bereits damals toben in ihrem Heimatland Irak kriegerische Auseinandersetzungen. Allein mit ihren vier Kindern steht sie vor dem Nichts. Der Asylantrag der Familie wird abgelehnt - immer wieder. Fast elf Jahre lang lebt die Familie nur mit einer Duldung in Berlin.

Doch ein Duldungsstatus reicht nicht aus, um in Deutschland arbeiten zu können. Al Briefkhani ist gezwungen, Hausfrau zu bleiben. Dabei hat die damals 40-Jährige in Bagdad Statistik studiert und 15 Jahre lang bei einer Bank gearbeitet. »Hier konnte ich nichts machen«, erzählt die rothaarige Frau mit wachen Augen. Eines Tages erfährt Al Briefkhani im Elterncafé an der Schule ihres Sohnes von der Ausbildung zur Stadtteilmutter. Obwohl klar war, dass sie auch nach dieser Ausbildung keine Arbeitserlaubnis haben wird, entschließt sie sich zu dem sechsmonatigen Qualifizierungskurs. »Ich ...


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