Fettiges London

Immer öfter stinkt es aus der Kanalisation verheerend - und teuer - zum Himmel

  • Reiner Oschmann
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Peter Ackroyds fesselnde »Biografie« der Stadt London (erschienen 2002 auf 800 Seiten bei Knaus) beginnt mit der Feststellung, dass die Metropole an der Themse »zu allen Zeiten ein ungeheurer Ozean gewesen (sei), in dem ein Überleben nicht sicher ist. Die Kuppel von St. Paul’s sah man auf einem ›unruhig bewegten Meer‹ von Nebel schwanken, während schwarze Menschenströme über die London Bridge oder die Waterloo Bridge ziehen und sich als Sturzbäche in Londons schmale Durchgänge ergießen. Mitte des 19. Jahrhunderts sprachen die Sozialarbeiter davon, ›Untergehende‹ in Whitechapel oder Shoreditch zu retten, und Arthur Morrison, ein Romanschriftsteller jener Zeit, beschwört ein ›tobendes Meer von menschlichem Treibgut‹, das nach Rettung schreie...«

In dieses Drama von einst fügt sich eine aktuelle Geschichte großen Ausmaßes, die zugleich eine ungeschriebene Geschichte belastender Folgen modernen Konsums und seiner Wegwerf-»Kultur« dars...


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