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Er ist ein hilfreicher Lotse

Der US-amerikanische Soziologe Immanuel Wallerstein über die Wirkmächtigkeit von Karl Marx

  • Marcello Musto
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.
Marx und Engels aus Pappmaché und in Farbe: Die Plastik des Künstlerduos Various & Gould ziert derzeit im Hof des nd-Gebäudes die Internationale Marx-Konferenz der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Marx und Engels aus Pappmaché und in Farbe: Die Plastik des Künstlerduos Various & Gould ziert derzeit im Hof des nd-Gebäudes die Internationale Marx-Konferenz der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Professor Wallerstein, 30 Jahre nach dem Ende des sogenannten realen Sozialismus gibt es zahlreiche Publikationen, Diskussionen und Konferenzen weltweit über die gegenwärtige Bedeutung von Karl Marx. Ist das für Sie überraschend?

Es gibt eine alte Geschichte über Marx: Man wirft ihn zur Vordertür hinaus und er schleicht sich durch ein Fenster wieder hinein. Das passiert momentan wieder. Marx ist bedeutsam, weil wir mit Problemen konfrontiert sind, über die er eine Menge zu sagen hat und weil das, was er sagt, sich total unterscheidet von den meisten anderen Autoren, die sich über den Kapitalismus äußern. Nicht nur ich, viele Kolumnisten und Professoren finden Marx heute extrem nützlich, ungeachtet dessen, was 1989 geschah.

Der Fall der Berliner Mauer hat Marx von den Fesseln einer Ideologie befreit, die wenig mit seinem Gesellschaftskonzept zu tun hatte. Was erregt vor allem an Marxens Interpretation der Welt weiterhin Aufmer...


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