»Zoll-Partnerschaft« erhitzt Mays Kabinett

Britische Regierung streitet sich über die Ausstiegsbedingungen aus der Europäischen Union

  • Peter Stäuber, London
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Außenminister Boris Johnson läuft Sturm gegen seine Chefin. In seiner bislang schärfsten Kritik bezeichnete er die Zollpläne von Theresa May am Dienstag als »verrückt« - eine offene Auflehnung gegen die britische Premierministerin.

Die Kontroverse dreht sich um die Frage, welche Zollbestimmungen zwischen Großbritannien und der EU nach dem Brexit und dem damit verbundenen Ausscheiden aus der Zollunion gelten sollen. May und der EU-freundliche Teil ihres Kabinetts, zu dem rund die Hälfte der Mitglieder zählen, befürwortet eine sogenannte »Zoll-Partnerschaft«: Für Güter, die in Großbritannien ankommen und in die EU weitertransportiert werden, würden die Briten die EU-Tarife verrechnen und das Geld dann an Brüssel überweisen. Es wäre weltweit das erste System dieser Art, und über die Machbarkeit haben Experten erhebliche Zweifel.

Die Brexit-Anhänger hingegen sorgen sich weniger um die Praktikabilität, sondern befürchten vielmehr,...


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