Linke in Venezuela muss sich neu formieren

Der kritische Chavist Andrés Antillano über fragwürdige Präsidentschaftswahlen inmitten einer sozialen Krise

  • Tobias Lambert
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Venezuela steckt vor den Präsidentschaftswahlen am 20. Mai in einer tiefen politischen und wirtschaftlichen Krise. Wie konnte es so weit kommen?

Ich sehe zwei grundlegende Dimensionen. Erstens leidet Venezuela seit 20 Jahren unter einer massiven Einmischung von außen. Fortlaufend hat es Versuche gegeben, das Land politisch zu destabilisieren und ökonomisch zu blockieren. Und zweitens hat sich das politische und soziale Modell, das fast ausschließlich auf der Erdölrente basiert, erschöpft. In Venezuela und anderen Ländern haben die progressiven Regierungen strukturell zu wenig geändert und in erster Linie die gestiegenen Einnahmen aus dem Verkauf von Rohstoffen umverteilt. Hinzu kam der für Venezuela verheerende Einbruch der Erdölpreise.

Wie beurteilen Sie den Umgang der Regierung von Nicolás Maduro mit der Krise?

Frühere Regierungen haben auf die zyklisch wiederkehrenden Krisen immer mit antizyklischen Instrumenten reagi...


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