Barbaren und Barberini

Kunstverein Hannover: Hiwa K, »Moon Calendar«

  • Radek Krolczyk
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Man hockt auf einer Brücke aus Holz. Sie führt über einen schmalen, langen Ausstellungsraum. Unten eine Szenerie, die bedrückt, obwohl das Geschehen nur sehr vermittelt mit Gewalt zu tun hat. In großen Projektionen sieht man Männer mit nackten Oberkörpern oder schmutzigen, verschwitzten Shirts. Sie ziehen metallene Rahmen aus der Glut. Sandformen, solche, wie sie in den Videos zum Bronzeguss verwendet werden, sind unterhalb der Brücke aufgeschichtet. Nur sehr viel exakter, kunstvoller, der Größe nach geordnet ineinander verschachtelt. Die Gussschächte sehen aus wie flache, leere Pyramiden.

Die Arbeit ist Teil einer Ausstellung, die der Hannoveraner Kunstverein dem Künstler Hiwa K widmet. Dieses Werk ist in erster Linie physisch, obwohl es meist eine filmische oder literarische Form besitzt. Der Besucher seiner Hannoveraner Ausstellung, der von der bereits erwähnten Brücke in die Bronzegießerei blickt, der riecht den Schweiß und sp...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.