»Lokale Sprachen sprechen ist verboten«

Schriftsteller Mukoma wa Ngugi über die notwendige Dekolonisierung des Denkens in Afrika

  • Andreas Bohne
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Ihr Vater Ngugi wa Thiong’o, der bekannte kenianische Autor hat seine Gedanken für das Buch »Decolonizing the mind« (Dekolonisierung des Denkens) in den 1970er und 1980er entwickelt. Ist das Werk, das erst sei 2017 auch auf Deutsch vorliegt, noch aktuell?

Natürlich. Die Frage der Sprache ist immer aktuell. In Kenia zum Beispiel ist Englisch die offizielle Sprache und alles ist davon abhängig: soziale Mobilität, Schulbildung, Gerichtsbarkeit. Beherrschst du die Sprache nicht ausreichend, bist du verloren.

Wie Ihr Vater betonen Sie die Rolle von Sprechen und Schreiben in afrikanischen Sprachen als ein notwendiges Kriterium für die »Dekolonisierung des Denkens«. Was heißt das heutzutage?

Hinter der ganzen Idee von »Dekolonisierung des Denkens« steht das Bedürfnis, sich als Agent der eigenen Geschichte und des eigenen kulturellen Hintergrunds zu verstehen. Ähnlich wie wir die Dekolonisierung von Institutionen und der Wirtsch...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.