Umkämpfte Erinnerungskultur

Das Gedenken an die Opfer des NSU wurde und wird den Betroffenen oft nicht leicht gemacht. Beispiel Keupstraße

  • Dennis Pesch, Köln
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Mit dem Ende des NSU-Prozess schließt vorläufig ein Kapitel der deutschen Justizgeschichte. In Nordrhein-Westfalen verübte das Netzwerk einen Mord und zwei Sprengstoffanschläge. Am 9. Juni 2004 ließ die rechtsterroristische Gruppe eine Nagelbombe vor einem Friseursalon von türkischen Inhabern hochgehen. 22 Menschen wurden dabei verletzt, vier davon schwer. Seit der Selbstenttarnung des NSU 2011 wurde in der Kölner Keupstraße für ein Mahnmal geworben. Der Kampf um eine Erinnerungsstätte an die Taten des NSU, die rassistischen Ermittlungen und die Berichterstattung gegen die Opfer des Anschlages, wird hier wortwörtlich um jeden Zentimeter geführt. Seit Februar 2014 steht fest, dass am Eingang zur Keupstraße, wo heute ein ehemaliger Güterbahnhof steht, ein Mahnmal entstehen soll. Das Vorhaben wird derzeit aber von den Eigentümern des Grundstückes blockiert. Es sollen zwei fünfstöckige Hochhäuser gebaut werden.

Vor allem die Größe des...


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