Trump lädt Putin nach Washington ein

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Washington. Nach anhaltender Kritik an seinem Gipfel mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Helsinki hat US-Präsident Donald Trump den Kremlchef überraschend im Herbst nach Washington eingeladen. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, teilte am Donnerstag (Ortszeit) auf Twitter mit, Trump habe seinen Nationalen Sicherheitsberater John Bolton mit der Einladung betraut. Die US-Opposition forderte Trump dazu auf, zunächst aufzuklären, was er im Vieraugengespräch mit Putin in Helsinki besprochen hat.

Vorher dürfe Trump Putin nicht erneut hinter verschlossenen Türen treffen, verlangte der Oppositionsführer im US-Senat, der Demokrat Chuck Schumer - und zwar weder »in den Vereinigten Staaten, in Russland oder sonstwo«. Die Oppositionsführerin im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, spielte erneut darauf an, dass Putin belastendes Material gegen Trump in der Hand haben könne. »Womit erpresst Putin Präsident Trump, persönlich, politisch oder finanziell?«, fragte sie.

US-Geheimdienstkoordinator Dan Coats zeigte sich von der Ankündigung des Weißen Hauses überrascht. Beim Aspen-Sicherheitsforum in Colorado sagte er: »Ich wusste davon nichts.« Coats erneuerte seine Vorwürfe gegen die Russen, denen er vorwirft, sich in inneramerikanische Angelegenheiten einzumischen. »Sie sind es, die versuchen, unsere Grundwerte zu untergraben, uns von unseren Alliierten zu entzweien, bei unserem Wahlprozess Chaos anzurichten.«

Trump hatte am Donnerstag auf Twitter Kritik an dem »sehr erfolgreichen« Gipfel mit Putin in Helsinki zurückgewiesen und geschrieben: »Ich freue mich auf unser zweites Treffen, damit wir damit beginnen können, einige der vielen diskutierten Themen umzusetzen.« Sollte Putin tatsächlich nach Washington kommen, wäre es sein erster Besuch im Weißen Haus seit September 2005, als George W. Bush noch US-Präsident war. dpa/nd

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