Überholtes und frauenfeindliches Verbot

50 Jahre nach ihrer Einführung interessiert die »Pillenenzyklika« eigentlich niemanden mehr

  • Simone Schmollack
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Das junge katholische Paar, mit dem Sigrid Grabmeier derzeit viel zu tun hat, lebt weitgehend konservativ. Die beiden gehen regelmäßig in die Kirche, die Sakramente gehören für sie zum religiösen Alltag. Und sie verhüten. Ganz selbstverständlich, nichts anderes kommt bei der Familienplanung für sie in Frage. Passt das zusammen? Seit Papst Paul VI. vor 50 Jahren, am 25. Juli 1968, die Enzyklika »Humanae Vitae« ausgerufen hat, müssten für strenggläubige Katholik*innen wie Sigrid Grabmeier und das junge Paar Pille, Kondome und Spirale Teufelszeug sein. Denn die als »Pillenenzyklika« verrufene päpstliche Vorgabe verbietet jegliche künstliche Verhütung. Doch Pille und Kondome gehören für viele Menschen, auch für religiös gebundene, zum sexuellen Alltag.

»Für das junge Paar, das ich im Kopf habe, ist das gar keine Frage«, sagt Grabmeier. Grabmeier ist eine der Chef*innen des emanzipatorisch-kirchenkritischen Vereins »Wir sind Kirche«, d...


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