Das Murmeltier im dürren Maisfeld

Der Agrarbetrieb Bergen-Bluno in Sachsen lebt schon lange mit Trockenheit - und mit der Zögerlichkeit der Politik

  • Hendrik Lasch, Bergen-Bluno
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Am Freitag hat es in Bergen-Bluno geregnet. Fünf Millimeter - so hat es Claudia Mönch in einer Tabelle im Computer vermerkt. In normalen Jahren wäre ein Schauer, bei dem ganze fünf Liter Wasser auf einen Quadratmeter fallen, kaum der Rede wert. 2018 aber ist kein normales Jahr. Jede Husche, die vom Himmel kommt, ist ein Ereignis - und sei sie auch noch so spärlich. 2017 gab es über das ganze Jahr 696 Millimeter an Niederschlag, sagt Mönch: »Das war recht feucht.« 2016 waren es 647 Millimeter, im Jahr davor 533. Diesmal sind über den Feldern ganze 182 Millimeter in sieben Monaten niedergegangen. Die Böden, sagt Mönch, »sind bis in große Tiefe völlig trocken«.

Für eine Landwirtin wie sie ist das sehr schlecht. Der Mais, den die von ihr geleitete Landwirtschafts-GmbH Bergen-Bluno auf einem Teil ihrer 2100 Hektar anbaut, sieht schon aus wie Maisstroh, obwohl er noch auf dem Halm steht. Kolben bildet er wegen des fehlenden Wassers kaum...


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